Die heutige Etappe Hochweisssteinhaus zur Porze Hütte wurde mir von entgegenkommenden Wanderern als Königsetappe angepriesen. Sie gilt als technisch anspruchsvollste und schönste Etappe des Karnischen Höhenwegs und erfordert mit einer Gehzeit von 8 Stunden auch eine gute Kondition. Die schwierigen Passagen dieser Gratwanderung können umgangen werden und bei Bedarf sogar auf zwei Etappen aufgeteilt werden. Hier ist der Link zum Tourenbeschrieb: Link.

Das Schwierigste war, gleich zu Beginn zwei Schneefelder zu umgehen. Ansonsten gibt es ein paar kurze Kletterstellen, die mit Drahtseilen gesichert sind. Es gibt auch einige ausgesetzte Stellen, die jedoch auch mit  Drahtseilen gesichert sind. Carolin und ich wandern heute wieder zusammen. Sie hat nicht nur einen Wanderführer für den Karnischen Höhenweg, sondern ist auch angenehme Gesellschaft für interessante und tiefgründige Gespräche. Sie bewegt sich in Sachen Geschwindigkeit und Trittsicherheit auf einem ähnlichen Level wie ich. Nicht zu vergessen ist, dass sie mit mir die einzige Person ist, die den Höhenweg von Ost nach West läuft, im Gegensatz zur Mehrheit, die es umgekehrt macht.

Ich war überrascht, wie wenig Fotos ich an diesem Tag gemacht habe. Das erklärt vielleicht die Schönheit der Wanderung, die sich nicht in Bildern festhalten oder digital einfangen lässt. Egal, wo man hinschaut: reine Schönheit. Und das für Stunden. Eine der schönsten Wanderungen auf dieser Reise und in meinem Leben.

Bei der Porzehütte erlebten ich zum ersten Mal, dass die Hütte stark ausgebucht ist. Bereits am frühen Nachmittag wurden einige Wanderer abgewiesen, wie wir erfuhren. Wir erreichten die Hütte um 17 Uhr, zu einer Zeit, als die Betten grade zugeteilt werden. Zum ersten Mal musste ich mir Sorgen um einen Schlafplatz machen. Glücklicherweise konnten Carolin, ein Deutscher aus dem Schwarzwald und ich die letzten drei Schlafplätze in der Hütte ergattern. Später wurden noch zwei Italiener abgewiesen, die auf der italienischen Seite campieren gingen.

Das Personal ist sehr nett, das Essen schmeckt gut, und die Hütte ist ziemlich modern. Allerdings machen die vielen großen Gruppen, die heute hier sind, und die Größe der Hütte die Atmosphäre etwas ungemütlich. Dennoch genieße ich es heute, Carolins Alm-Geschichte nicht zum x-ten Mal zu hören, und noch mehr genieße ich es, meine Geschichte des Weges nach Nizza nicht erzählen zu müssen.

Höchster Gipfel: Steinkarspitz / Monte Antola (2524 Meter) genau zwischen den Bundesländern Kärnten, Tirol und dem Saat Italien. Koordinaten: 46.6569758N, 12.6906424E. Leider sind falsche Information bei Google maps hinterlegt.
360 Grad Video. Der bis jetzt höchste Gipfel meiner Reise

Bilder:

Karte:

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