89. Tag: Hausschuhe statt Wanderschuhe

Ich bin eigentlich kein großer Fan von Hotels, aber nach den letzten Tagen in den Hütten bin ich froh, eine Tür zu haben, die nur ich öffnen und schließen darf. Mein Körper braucht nach eigentlich keine Pause, aber mein Kopf schon. Deshalb bleibe ich einen weiteren Tag im Hotel Schwarzer Adler und lasse meine Wanderschuhe im Schrank. Ganz selbstverständlich gehe ich zum Friseur und zum Supermarkt in Hausschuhen, genauso wie ich den Frühstücksraum betrete. Wenn ich frische Luft schnappen möchte, gehe ich auf den Balkon und genieße die Einsamkeit.

Nach über vier Tagen ohne Internet versuche ich nun, meine Notizen und Gedanken in Worte zu fassen. Beim Schreiben meines Blogs hätte ich beinahe einen ganzen Tag vergessen – und das, obwohl es vielleicht einer der besten Tage in meinem Leben war. Ich hatte bereits so viele gute Tage in meinem Leben , dass ich den Überblick darüber verliere. Daher bin ich froh, dass ich die letzten Tage mithilfe von Fotos, Texten und Karten noch einmal Revue passieren lassen kann. Ich möchte gar nicht schneller reisen, auch wenn ich Nizza wahrscheinlich in diesem Jahr nicht erreichen werde. Sonst würden die Landschaften und Erlebnisse nur noch an mir vorbeiziehen.

Die letzten vier Tage waren landschaftlich gesehen die schönsten und spektakulärsten auf dieser Reise – wahrscheinlich sogar in meinem ganzen Leben. Ich genoss die interessanten, lustigen und schönen Begegnungen, nun genieße ich die Einsamkeit und bin gespannt, was mich in den nächsten Tagen in den Dolomiten erwartet wird.

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