91. Tag: Naturphänomen in den Bergen

Das Gewitter in der letzten Nacht war ein besonderes Naturspektakel auf 2300 Höhenmetern. Durch die vielen Blitze wurde es plötzlich ziemlich hell im Schlafraum, der Hagel und Donner verursachten viel Lärm. Ich hatte einen Ausblick aus dem Fenster, wie ich ihn noch nie zuvor erlebt hatte.

Am Morgen hatte ich zum dritten Mal einen Blick auf die Dolomiten (Sonntag, gestern und heute). Dank des Gewitters war die Sicht so klar wie nie zuvor. Ich war bereits um 09 Uhr im italienischen Ort Sexten. Es regnete, also ging ich in ein Café. Die Strecke zum geplanten Etappenende, der Hütte, war überschaubar kurz (3 Stunden), aber die Aussicht auf unsicheres Wetter mit Gewitter heute und vor allem morgen ließ mich dazu tendieren, im Ort zu bleiben – falls ich etwas Bezahlbares finde.

Bei Booking.com und Airbnb fand ich nichts Passendes für meinen Geldbeutel. Bei Google Maps entdeckte ich über 100 Hotels und dachte, dass die Suche länger dauern würde als meine Reise nach Nizza. Also ging ich zur Touristeninformation und bekam eine Liste mit 5 freien Unterkünften unter 50 EUR. Drei davon waren belegt oder hatten nur Doppelzimmer zu Preisen ab 80 EUR. Eine konnte ich nicht erreichen, und als ich mich mental schon auf die drei Stunden entfernte Schutzhütte eingestellt hatte, hatte die letzte Unterkunft tatsächlich noch ein Bett frei.

Ich blieb im Ort, am Nachmittag wurde es sonnig. Ich saß im Café, besuchte die Kirche und ging in ein Museum über den Ersten Weltkrieg. Die Front in den Alpen war aufgrund der Höhe und geografischen Gegebenheiten ein Abschnitt, der wahrscheinlich nur Verlierer kannte. Ich bin heute nicht weit gekommen, aber trotzdem war es ein schöner Tag.

Foto:

Karte:

Gesamtstrecke: 8104 m
Maximale Höhe: 2444 m
Minimale Höhe: 1303 m
Gesamtanstieg: 58 m
Gesamtabstieg: -1197 m
Download file: 2023-07-12 070627.gpx

2 thoughts on “91. Tag: Naturphänomen in den Bergen

  1. Ciao Gregor, ketzt, nach der möglichen Halbzeit, wie fühlt sich der Körper an? Hattest du mal Erschöfpungserscheinungen oder Fussschmerzen und wanderst dich jetzt immer weiter in Höchstform hinein? Oder bist du Belastung des täglichen Wanders sowieso schon von deinen Vor-Wanderungen geplant und spürst betreffend Physis keine gröberen Schwankungen?

    1. Servus Jürg, danke für deinen Kommentar. Es freut mich, dass jemand meinen Blog liest. Der Körper macht, was er soll. Ob zwei Stunden oder zehn, er läuft. Am Abend merkt man jedoch manchmal einen Unterschied, auch am nächsten Tag. Und wenn man mal klettern muss, bekommt man durch die ungewohnte Beanspruchung sogar Muskelkater.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert