126. Tag: Die Reise geht weiter mit einer guten Nachricht

Dienstag, 22.08. 2023

Vor der Wanderung –  Hitze und ein inspirierendes Gespräch 

Die vergangene Nacht verbrachte ich größtenteils auf einer Sonnenliege vor unserer Unterkunft, denn drinnen war es schlichtweg unerträglich heiß. Selbst am Morgen zeichnete sich schon eine unerbittliche Hitze ab. Am Morgen brachte ich meinen Cousin zum Bahnhof, und er fuhr wieder Richtung Berlin.

Nach meiner Rückkehr in die Unterkunft warf ich eine Hose, eine Unterhose und zwei Shirts in die Waschmaschine – ein kleines Vergnügen für nur 2 CHF. Nach einem erfrischenden Frühstück packte ich meine Habseligkeiten und verweilte noch eine Weile im Hostel. Die Hitze draußen war so intensiv, dass meine Kleidung direkt am Körper trocknete.

Während dieser Zeit kam ich ins Gespräch mit einem älteren Herrn, der ebenfalls im selben Hostel übernachtete. Er entpuppte sich als leidenschaftlicher Radfahrer und Wanderer, und wir tauschten Erfahrungen und Tipps über Wanderschuhe aus. Seine Begeisterung für maßgeschneiderte Schuhe, gefertigt von einem Schuhmacher, führte mich dazu, darüber nachzudenken, mir vielleicht ebenfalls solche Schuhe anzuschaffen.

Die Zukunft und eine erfreuliche Nachricht

Desto näher ich an die Schweiz kam desto häufiger dachte ich darüber nach, was mich nach Abschluss meiner Reise erwarten würde, dabei wurde mir bewusst, dass ich noch keine klaren Vorstellungen darüber hatte, was mich auf diesem Abenteuer alles erwarten würde. Selbst die Frage, ob ich Nizza erreichen würde, blieb bislang unbeantwortet. Doch eins war mir klar: Sollte dies nicht gelingen, würde ich im kommenden Sommer weitermachen, vielleicht sogar den GR10 in Angriff nehmen.

Eines ist jedoch bereits fest entschieden: Ich will die Zeitspanne zwischen dem Ende meiner Reise und meiner neuen Herausforderung in der IT nicht allzu groß werden lassen. Dies würde mir die höchste Flexibilität gewähren. Ein vorübergehender Wiedereinstieg bei meinem vorherigen Arbeitgeber erschien dabei als die vielversprechendste Option. Das Unternehmen war mir bestens vertraut, ich wusste, was mich erwartete, und meine früheren Erfahrungen dort hatten stets Zufriedenheit gebracht.

Das letzte Gespräch mit meinem ehemaligen Teamleiter verlief erfreulich positiv, und heute erhielt ich die Nachricht, dass diese Idee tatsächlich umsetzbar sein könnte. Trotz der atemberaubenden Schönheit des Lago Maggiore war dies zweifellos das Highlight meines Tages.

Eine heiße Wanderung und eine willkommene Pause

Die Wanderung gestaltete sich mühsam an diesem heißen Tag. Ich fragte mich, warum ich am Morgen so lange gebraucht hatte, um zu starten. Zuerst führte der Weg stundenlang schnurstracks geradeaus, dann verschlug es mich auf eine lange Strecke entlang einer Straße. Glücklicherweise rettete mich ein klimatisiertes Coop-Restaurant vor der sengenden Hitze. Ich stellte mir einen Teller mit warmen und kalten Köstlichkeiten vom Buffet zusammen – das Angebot war vielfältig, die Portion großzügig und der Preis erfreulich niedrig, lediglich 9,50 CHF. Am Lago Maggiore erwartete mich eine  prächtigere Kulisse.

Eine Übernachtung unter dem Sternenhimmel

Angesichts der recht vollen Campingplätze und der drückenden Hitze im Innern war für mich heute Nacht klar: Die beste Option war, unter freiem Himmel oberhalb des Lago Maggiore zu übernachten. Der Ausblick war schlichtweg atemberaubend.

Die Reise geht weiter 

Das Gefühl, wieder weiterzuziehen, ist unbeschreiblich. Die Zeit in Bellinzona hatte meine Reise unterbrochen, so beschloss ich, die Tage 125 bis 131 als „Unterbrechungstage 1 bis 6“ umzubenennen. Schließlich habe ich an einigen dieser Tage die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt. Auch wenn Bus oder Zug mich keinen Schritt näher an Nizza gebracht hatten, empfinde ich, dass diese 6 Tage keine Pausentage waren, sondern ganz klar eine Unterbrechung der Reise darstellen. Es war eine heiße, aber schöne Unterbrechung in Gesellschaft von netten und vertrauten Menschen.

So nah an Zürich fühlte sich Bellinzona fast so an. Zum Glück lief George immer noch. Spätestens beim Sprung in den Lago Maggiore wurde mir klar, wie schön es ist, dass die Reise weitergeht.

Fotos:

Karte:

Gesamtstrecke: 7289 m
Maximale Höhe: 253 m
Minimale Höhe: 214 m
Gesamtanstieg: 60 m
Gesamtabstieg: -92 m
Download file: 2023-08-22 100315.gpx
2.Teil:
Gesamtstrecke: 25168 m
Maximale Höhe: 473 m
Minimale Höhe: 195 m
Gesamtanstieg: 481 m
Gesamtabstieg: -223 m
Download file: 2023-08-22 115940.gpx

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