128. Tag: Bognago ehemaliges Hippie-Paradies – Ein Ort des Wandels

Donnerstag , 24.08. 2023

Die Unterkunft

Nach zwei Tagen ohne Möglichkeit zum Duschen und Aufladen meines Handys, sowie der Notwendigkeit, Lebensmittel nachzukaufen, musste es wieder eine Unterkunft in einem Haus mit einer Steckdose sein. Leider überstieg die Albergo Belvedere in Orasso mein Budget.

Doch stieß ich auf eine Unterkunft im ehemaligen Dorf Bognago, die sich als angenehme Überraschung herausstellte. Stefan, der Besitzer, der Trekkingtouren in Nepal anbietet, gehört dieses ehemalige Dorf. Als er 1978 damit begann, es wiederzubeleben, bestand es nur aus Ruinen. Ab 1980 verwandelte sich Bognago in eine spirituelle Gemeinschaft mit alternativem Lebensstil, die Frieden, Liebe, Meditation, Naturverbundenheit betonte und den Materialismus ablehnte. Ab 1986 entwickelte sich Bognago zu einer therapeutischen Gemeinschaft für Suchtkranke. 2015 endete diese therapeutische Gemeinschaft aufgrund gesetzlicher Änderungen, doch 2018 öffnete sie erneut als Rückzugsort für Naturliebhaber.

Neben mir waren auch seine Tochter und zwei ihrer Freundinnen, eine Nepalesin, ein Italiener mit seinem Sohn, ein junges Pärchen aus Mailand und ein Pärchen aus Deutschland hier. Es handelt sich um einen besonderen Ort, der nur zu Fuß erreichbar ist, mitten in der Natur. Die 1980 erbaute Seilbahn ist nicht für Menschen geeignet, sondern nur für Waren. Es ist ein sehr ruhiger und wunderschön gelegener Ort mit äußerst gastfreundlichen Gastgebern.

Die Wanderung

Die Wanderung war insgesamt schön, aber teilweise sehr heiß. Zunächst führte sie auf den 2188 Meter hohen Gridone, der eine beeindruckende Weitsicht bot, wenn auch etwas durch die dunstige Luft eingeschränkt war.

Im Bergdorf Spoccia sah ich zum ersten Mal seit Langem Wolken. Irgendwo am Horizont gab es ein Gewitter, hoffentlich würde es nicht zu mir herüberziehen, dachte ich. Das Dorf wirkte wie ausgestorben, mit seinen engen Gassen und treppenartigen Straßen ohne Autoverkehr. Leider hatte auch die Bar geschlossen, aber es gab mehrere Wasserhähne mit erfrischend kaltem Wasser. Auf dem Weg nach Bognago sah ich viele verfallende Alpen. Wasser ist das Wichtigste zum Überleben, dennoch waren die meisten dieser verlassenen und zerfallenden Häuser ohne Dach, sodass sie selbst vor einem Gewitter keinen Schutz mehr bieten konnten. Wo einst freie Flächen gewesen waren, hatte sich der Wald bereits ausgebreitet.

Planung Val Grande

Ich erhielt noch einige Tipps für das Einkaufen im Tal, und morgen werde ich meine Reise in das Tal fortsetzen, um anschließend hinauf in den Nationalpark Val Grande zu wandern. Laut meiner Planung stehen mir die Bivaccos Alpe Scaredi, In La Piana und Alpe della Colma zur Verfügung.

Erst später entdeckte ich, dass ich die meistbegangene Durchquerungsroute im Nationalpark gewählt hatte. Da ab Samstag starker und langanhaltender Regen gemeldet ist, beschließe ich, Tempo zu machen und das Val Grande in zwei Tagen zu durchqueren. Mein Plan ist, morgen zur 8,5 Stunden entfernten In La Piana zu wandern und übermorgen weitere 6 Stunden zum Bergdorf Colloro. Die Gipfel rechts und links werde ich wahrscheinlich auslassen und mir vornehmen, irgendwann ins Val Grande zurückzukehren.

Fazit

Es war ein unglaublicher Tag mit interessanten Orten, atemberaubenden Ausblicken und freundlichen und hilfsbereiten Menschen.

Gipfel:

360 Grad Video

Fotos:

Karte:

Gesamtstrecke: 16092 m
Maximale Höhe: 2171 m
Minimale Höhe: 794 m
Gesamtanstieg: 868 m
Gesamtabstieg: -1778 m
Download file: 2023-08-24 090834.gpx

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