Sonntag, 27.08.23

Die schlechte Wetterfront lässt noch auf sich warten. Zwar gab es gestern bereits erste starke Regengüsse, und auch heute Morgen zieht gelegentlich ein kräftiger Regenschauer vorbei. Ich entscheide mich, erneut in die Bar von gestern zu gehen, denn in Italien gibt es keine Café-to-go-Kultur. Hier genießt man seinen Kaffee vor Ort; ein Espresso ist schnell getrunken und kostet selten mehr als 1,60 EUR.

Da ich meine Unterkunft wechseln muss, begebe ich mich auf den 7 km langen Weg nach Pieve Vergonte. Trotz meines Ponchos werde ich klatschnass, bis auf die Unterhose. Im Nachhinein betrachtet hätte ich wohl genauso gut auf den Poncho verzichten können. Sogar mein Rucksack bleibt nicht verschont und wird nass. Auf den Straßen haben sich riesige und tiefe Pfützen gebildet. Zum Glück bleibt alles, was sich in meinen drei Dry Bags, Plastiktüten und Zipbeuteln befindet, trocken. Ich beschließe am selben Abend meinen Poncho zu ersetzen und bestelle einen neuen bei Decathlon. Vor allem die gerissenen Knöpfe an der Seite haben dazu geführt, dass viel Regen auf meinen Rucksack gelangt ist. Zusätzlich bestelle ich ein Messer, da ich mein Taschenmesser leider in Bellinzona verloren habe, eine Regenhose (ich bin mir nicht sicher, ob sie wirklich notwendig ist, aber für 15 EUR kann ich das Risiko eingehen) und eine dünne Regenjacke, um eine letzte winddichte Schicht über meiner Daunenjacke zu haben. Die Lieferung erfolgt an die örtliche Postfiliale.

Der Ort selbst wirkt nicht so charmant wie gestern, eher wie eine Industriezone, denke ich. Das Zimmer in meinem Hotel ist jedoch relativ günstig, kompakt und verfügt über einen Balkon. Am Nachmittag überrascht mich die Sonne erneut, und ich mache einen 30-minütigen Spaziergang nach Vogogna, das immer noch einen charmanten, historischen Stadtkern besitzt. An der Hauptstraße entdecke ich einen Feinkostladen, der noch geöffnet hat, und kaufe dort eine köstliche Wurst.

Fotos:

Karte:

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