Korsika – Tag 1: Vom Meer in das Gebirge

Datum: 24.09.2024

Startzeit: 13:08 Uhr

Wetterbedingungen: sonnig

Obwohl ich eigentlich nicht so schnell mit dem Start gerechnet hatte, bin ich jetzt schon auf dem GR 20 unterwegs. Mein Ziel ist es, von Calenzana zur Refuge d’Ortu di u Piobbu zu gelangen.

Die ersten zwei Stunden bis zum Bocca Saltu vergehen schnell, da das Geländ recht einfach ist. Ich hätte nie gedacht, dass ich die 6,5 Stunden für diesen vermeintlich einfachen Hüttenzustieg nicht brauche. Die Kombination aus guter Vorbereitung, regelmäßigem Training und einer unerwarteten Portion Adrenalin hat mich wohl schneller gemacht als gedacht. Da ich erst um 13:08 Uhr gestartet bin und vor Einbruch der Dunkelheit ankommen möchte, fühle ich mich etwas gehetzt. Hinzu kommen aufziehende Wolken, die mich noch schneller machen. Im Eifer des Gefechts habe ich das Wetter vorher leider nicht geprüft. Die dunklen Wolken haben mich etwas beunruhigt, da ich befürchtete, dass ein Gewitter aufziehen könnte. Zum Glück blieb es aber bei den dunklen Wolken und es gab keinen Niederschlag.

Die Aussicht auf das Meer und die Berglandschaft ist atemberaubend und ganz anders als in den Alpen. Die korsische Bergwelt ist viel karger, brauner und wilder als die Alpen. Die Vegetation ist spärlicher, dafür gibt es mehr Felsen und eine beeindruckende Vielfalt an Eidechsen. Die ständige Sicht auf das Meer verleiht der Landschaft eine ganz besondere Atmosphäre.

Ab dem Bocca Saltu wird das Gelände anspruchsvoller: schmaler, leicht ausgesetzt und später felsig. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Die nächsten Tage werde ich fast ausschließlich über Felsen klettern. Eine besonders herausfordernde Stelle ist eine kurze, ausgesetzte Kletterstelle mit Ketten, die sowohl beim Auf- als auch beim Abstieg überwunden werden muss (T3+).

Die Hütte, als ich näher komme, wundere ich mich über ihre Abwesenheit. Abends angekommen, muss ich feststellen, dass die Hütte (2018 abgebrannt) durch ein Gartenhaus für den Hüttenwirt ersetzt wurde. Ich bekomme ein Leihzelt. Die Kälte und die einfachen Bedingungen (kein warmes Wasser, Essen im Freien) sind eine kleine Ernüchterung. Da es abends recht frisch wurde, habe ich auf die kalte Dusche verzichtet.

Ich lerne Sina und Tino kennen, die mir ihren Löffel leihen, damit ich meinen Linsensalat essen kann. Es war schön, gleich so nett aufgenommen zu werden. Tino treffe ich die gesamte Wanderung über. Sina und Tino waren sehr nett und wir haben uns über Ausrüstung ausgetauscht. Dank der Privatsphäre des Leihzelts werfe ich gegenüber einer Übernachtung in einer Hütte recht gut geschlafen. Auch Stan, Selin und Dirk schaffen es noch zur Hütte. Auf dem weitläufigen Gelände ist es schwer abzuschätzen, wie viele Wanderer insgesamt unterwegs sind, aber ich schätze es auf etwa 30 bis 50 Personen.

Wetterbedingungen: sonnig, später bewölkt

Eckdaten

Dauer: 6 Stunden (4 Stunden gebraucht)

Schwierigkeit: T3+ (Details in der Beschreibung)

Markierung: Durchgehend rot-weiß, gut markiert

Andrang: Aufgrund des späten Starts nur ein paar Wanderer die mir entgegen kamen.

Charakter: siehe Beschreibung

KM: 11,6

Aufstieg: 1512 Meter

Abstieg: 260 Meter

Höchster Punkt: 1580 Meter

Wegpunkte: Calenzana,  zur Refuge d’Ortu di u Piobbu

Fotos :

Karte:

Gesamtstrecke: 12077 m
Maximale Höhe: 1580 m
Minimale Höhe: 272 m
Gesamtanstieg: 1611 m
Gesamtabstieg: -334 m
Download file: 2024-09-24 130826.gpx

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