Die letzten zwei Wochen waren seltsam. Die meiste Zeit war ich in der Nähe von Zürich. Es gab viele Abschiede, und oft habe ich darüber nachgedacht, ob es sinnvoll ist zu gehen. Soll ich wirklich jetzt gehen? Vor allem die Frage in Bezug auf meinen Arbeitgeber beschäftigte mich häufig.

Ich habe aus meinem Koffer und Rucksack gelebt, es war wie auf Reisen. Fünf Nächte habe ich in einer Airbnb-Unterkunft in der Nähe von Oerlikon übernachtet, zwei Nächte in einer Jugendherberge in Wollishofen, vier Nächte bei meiner Wanderfreundin Ana in Opfikon und eine Nacht im Hirtenzimmer im Berner Jura. Im Büro war ich an sieben Tagen, fünf zum Arbeiten und zwei zum Kaffeetrinken. Dreimal war ich dort mit dem Gedanken: „Heute ist wohl das letzte Mal“. Abschied fällt schwer. Doch ich bin froh, dass ich bei einer Arbeitskollegin etwas unterbringen konnte. Ein Wiedersehen ist also garantiert. Einen Tag habe ich auf einem Berg im Tessin verbracht. Zwischendurch habe ich meine Steuererklärung und den Papierkram erledigt. Im Glattpark in Zürich bin ich spazieren gegangen und war auf dem Uetliberg. Alle Pubs und die Brasserie in Oerlikon kenne ich nun. Eine letzte Wanderung zum Chassera habe ich organisiert. Schon oft war ich dort, aber noch nie war es so, dass ich meine eigenen Spuren in den Schnee treten durfte. Noch nie war das Wetter so rauh als ich dort oben war. Es waren schöne Tage. Jeden Tag habe ich etwas Ballast verloren. Mein Schlüsselbund ist nun leer. Der Wohnungsschlüssel ist schon fast zwei Wochen weg, seit Dienstag ist mein geliebter Audi weg und seit Donnerstag der Badge von meinem Arbeitgeber. Nun habe ich keinen Zugang mehr zu den Räumlichkeiten des Büros meines tollen Arbeitgebers. Irgendwie ist es noch nicht zu fassen.

Nun freue ich mich, dass es endlich losgeht und sitze am Bahnhof, und versuche meine letzten Schweizer Münzen in Bier und Kekse zu tauschen. Wie sehr ich Münzen hasse und wie sehr ich doch Bier mag.

45 rappen sind noch übrig geblieben und einen Schlüsselring ohne Schlüssel – Eine erfolgreiche Woche