15.05.2023 – Pension Pod zámkom in Boleráz

Da es nur wenige Unterkünfte in den kleinen Karpaten gibt und auch sonst gestern nichts zustande kam, habe ich letztendlich draußen geschlafen, so wie ich es mir vor der Reise vorgestellt hatte. Wenn kein Schlafplatz drinnen verfügbar ist, schlafe ich eben draußen. Ich habe einen Schlafplatz auf den Felsen von Hodinová Veža gefunden. Die Nacht war nicht so angenehm wie in einem Bett, aber es war warm genug. Nur am Morgen war es ein bisschen kalt am Oberkörper. Ich habe etwa 6 Stunden geschlafen und es fühlte sich ziemlich erholsam an, was das Wichtigste ist. Heute ist es windig und ungemütlich kalt. Die Sonne schafft es nur selten, sich gegen die Wolken durchzusetzen, und das auch nur für kurze Zeit und schwach. Ich hänge meinen Schlafsack und meine alpine Rettungsdecke, die meine Wärmeleistung erhöht, zum Trocknen auf. Mit dem Wind sollte es schnell gehen. Leider fängt es leicht an zu regnen. Also packe ich alles unter einem Baum zusammen und gehe wieder hinunter ins Dorf Dobrá Voda.

Die Dorfkneipe hat noch geschlossen, also gehe ich noch zur Burgruine oberhalb des Dorfes. Auf dem Weg dorthin treffe ich einen slowakischen Wanderer, der in entgegengesetzter Richtung für fünf Tage wandert. Auch er hat draußen geschlafen. Er ist mit seinem Kocher, großem Messer und wahrscheinlich einem richtigen Zelt deutlich besser auf das Schlafen im Freien vorbereitet als ich.

Die Burgruine ist groß, es stehen noch genug Mauern und Türme, um einen guten Eindruck von ihrer imposanten Größe zu bekommen. Sie passt gut zu dem Eindruck, den ich gestern von der Umgebung erhalten habe – hier kann man viel unternehmen. Ich finde dort auch eine offene Schutzhütte mit Balken und Bänken, wo ich meinen Schlafsack aufhänge und ihn in zwei Stunden fast ganz trocken bekomme. Ich mache noch eine kleine Frühstückspause und buche dann ein richtiges Bett in einer Pension. An einem solch nasskalten Tag möchte ich wirklich nicht draußen schlafen.

Bevor ich gegen Mittag meine Wanderung richtig starte, gehe ich wieder zur Dorfkneipe, trinke dort noch einen Kaffee und treffe einen Einwohner wieder, den ich gestern schon kennengelernt habe.

Auf dem Weg zur Pension in Boleráz hat es ununterbrochen geregnet. Es war nicht stark, aber ohne Pause. Viele Wege waren heute sehr matschig, was mühsam war. In der Pension habe ich nur noch meine Sachen getrocknet, etwas gegessen, ein paar Routen überprüft und geschlafen. Die Wanderung gestern war aufgrund des Regens anstrengend, aber ich bin froh, dass ich sie geschafft habe. Die Highlights des Tages waren definitiv ein richtiges Bett, der wunderschöne Ausblick nach dem Aufwachen, die Burgruine und der Café. Somit wieder ein unverbindlicher und super Tag.

Bilder

Karte

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