57. Tag: Erfahrungen sammeln und dazulernen

Ich starte früh um sieben Uhr und laufe von Gams die Bundesstraße entlang nach Mostlandl. Dort finde ich in einem Restaurant an einer Tankstelle ein Café für 2,50 EUR. Etwas müde und erschöpft fühle ich mich. Der Kaffee hilft zwar gegen die Müdigkeit, aber die bevorstehenden 1200 Höhenmeter und die Hitze machen mir zu schaffen. Ich kämpfe mich Kilometer für Kilometer näher an die Hütte Enstallerhütte heran.

Auf 700 Höhenmetern sind es nur noch 4 km, und das Schild zeigt, dass ich aufgrund der verbleibenden 800 Höhenmeter noch etwa 2,5 Stunden brauchen werde. Ich schaue mich um und sehe überall steile Felsen. Ich frage mich, ob ich möglicherweise auf einen Klettersteig oder eine schwierige Bergwand laufe. Was hat mir die App da geplant? Ich versuche, den Hüttenwart zu erreichen, doch nur die Mailbox antwortet. Ich überlege, was ich tun soll, und schaue auf meine Karte. Ja, es wird steil.

Zum Glück kommen zwei junge Wanderer mit einem informativen Buch vorbei. Ich frage sie, und sie schauen in ihrem Buch nach und sagen mir, dass es sich um einen normalen Wanderweg handeln müsste. Also setze ich meinen Weg fort. Als ich nur noch 1 km von der Hütte entfernt bin, zeigt der Wegweiser aufgrund der verbleibenden Höhenmeter noch eine Stunde an. Ich kann mich nicht erinnern, wie oft ich schon gefragt wurde, wie viele Kilometer ich pro Tag laufe, und ich denke immer, was soll diese Zahl aussagen? Hier ist ein Beispiel, dass diese Zahl im Gebirge kaum aussagekräftig ist.

Von den beiden jungen Wanderern erfahre ich, dass die Farbe der Markierung auch in Österreich etwas über die Schwierigkeit aussagt, ähnlich wie auf der Skipiste. Blau ist einfach, rot ist mittelschwer und schwarz ist schwer. Der Hüttenwart wirkt ziemlich ruhig und gut organisiert. Auf Anfrage erläutert er mir ein paar nahegelegene Gipfel und den Weg über den Wasserfallweg zur Hesshütte. Dabei muss man mehrere Leitern überwinden, die teilweise 100 Meter hoch sind. Es klingt spannend, aber ich frage mich, ob ich solchen Passagen gewachsen bin.

Von Markus, einem Wanderer, der auf dem Einswurzweg 08 unterwegs ist, erfahre ich, dass ich auf einen Fernwanderweg gestoßen bin, der von Nord nach Süd verläuft. Dieser könnte gut zu mir passen. Neben der tollen Aussicht und dem guten Essen habe ich das Gefühl, viel über die österreichische Bergwelt und besonders über diese Region gelernt zu haben.

Ich beschließe, noch eine Nacht zu bleiben, um morgen nur eine kurze Tour zu machen und etwas Zeit für meinen Blog und weitere Planungen zu haben.
Bilder

Karte

Gesamtstrecke: 16290 m
Maximale Höhe: 1539 m
Minimale Höhe: 468 m
Gesamtanstieg: 1321 m
Gesamtabstieg: -297 m
Download file: 2023-06-08.gpx

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