96. Tag: Steinwüste

Die Nacht im winzigen Bivy war für eine Nacht in Ordnung. Mein Körper holte sich, was er brauchte – einen tiefen Schlaf. Ich war erstaunt, dass ich erst um sieben Uhr aufwachte, während niemand um sechs Uhr lautstark einpackte. Im Supermarkt am Campingplatz gab es eine Café-Maschine, die Kaffee für einen Euro zubereitete, und ich konnte frische Brötchen für weniger als einen Euro kaufen. Was will man mehr?

Der Campingplatz liegt in einem Tal, umgeben von majestätischen Bergen. Es war etwas ungewohnt, dass um acht Uhr nicht wie gewohnt die Sonne auf dem Kopf schien, sondern der Großteil des Campingplatzes im Schatten lag.

Meine Wanderung führte mich zuerst zum Ferienort Stern. Dort trockneten mein Zelt und Schlafsack innerhalb von 20 Minuten an einem Zaun, der einen Parkplatz einzäunte. Die Sonne war heute besonders stark und heiß. Während meine Sachen trockneten, genoss ich eines meiner Lieblingsessen auf dieser Reise: Brötchen mit reifen Bananen und Schokolade mit Nüssen.

Danach begann der schweißtreibende Aufstieg Richtung Puez Hütte. Ich hatte die Drei Zinnen Region verlassen, daher gab es deutlich weniger Menschen. Der Aufstieg führte zunächst durch dichten Wald und wurde später immer alpiner. In einer beeindruckenden Schlucht ging es serpentinenförmig steil nach oben, und ich kämpfte mich bei heißem Wetter mühsam voran. Zuerst fand ich Schatten im Wald oberhalb der Berghütte Gardenacia , doch dann wurde der Weg steiniger, und der Schatten verschwand. Links und rechts waren immer noch Steine, aber sie waren zu niedrig, um Schatten zu spenden. Der fehlende Wind machte die Hitze noch intensiver.

Erst als ich das Hochplateau mit dem höchsten Punkt Piza de Gherdenacia (2673 m) erreiche, wehte endlich ein erfrischender Wind. Ich weiß, dass ich es oft betone, aber ich hatte erneut das Glück, eine der spektakulärsten Landschaften meines Lebens zu sehen. Diesmal handelte es sich um eine unglaubliche Steinlandschaft mit atemberaubender Weitsicht. Ich machte eine längere Pause, und meine Augen fielen fast zu.

Das letzte Stück zur Puez Hütte war schnell zurückgelegt. Die Hütte war gut besucht, und die Schlafplätze waren mit drei Betten übereinander angeordnet. Ich bekam ein Bett ganz oben. Das Essen war zwar sehr lecker, aber die Portionen hätten größer sein können. Für mich war die Hütte etwas zu professionell. Der Service ist sehr gut, und ich komme mir vor wie in einem guten Restaurant. Für mich sollte eine Hütte einen einfachen Schlafplatz und schmackhafte, aber einfache Speisen anbieten.

Der Dolomiten Höhenweg 2 und der Traumpfad München-Venedig führen hier entlang. Es gibt auch Menschen, die ihre eigene individuelle Route in der Hütte planen. Die Hütte bietet eine Halbpension für 65 Euro für Alpenvereinsmitglieder an, was im Vergleich zu einigen Hütten in der Drei Zinnen Region günstiger ist. Mir wäre es dennoch lieber gewesen, wenn es weniger Gänge und weniger Service gäbe und der Preis dementsprechend niedriger wäre. Offensichtlich hat der Erfolg dem Hüttenwirt recht gegeben, auch wenn es nicht ganz meinen Vorlieben entspricht.

Gipfel:

360 Grad Video

Fotos:

Karte:

Gesamtstrecke: 16440 m
Maximale Höhe: 2676 m
Minimale Höhe: 1403 m
Gesamtanstieg: 1361 m
Gesamtabstieg: -548 m
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