145. Tag: Und wieder heißt es Abschied nehmen
Sonntag, 12.09.2023
Am Morgen verabschiede ich mich von den freundlichen, schnellen und geselligen Schweizern. Da ich gestern Abend nicht mit Karte bezahlen konnte und mein Abendessen in bar beglichen musste, habe ich nun kaum noch Euros übrig. Glücklicherweise sind die Schweizer so nett und tauschen meine letzten 60 CHF in Euros um. Hoffentlich reichen sie bis zum nächsten Geldautomaten, der laut meinem Reiseführer erst in fünf Tagen auftaucht.
Das Wetter ist sonnig und warm heute. Mein Weg führt mich aus Fondo heraus, vorbei an einem malerischen Ort und einer beeindruckenden Steinbrücke. Der Aufstieg ist steiler als erwartet, und ich benötige sogar 15 Minuten länger als in meinem Reiseführer angegeben. Dieser Abschnitt ist laut meinem Führer einer der anspruchsvollsten auf dem gesamten GTA-Weg. Es gibt einige exponierte Stellen bergab, auch entlang der Felsen. Hier und da sind Seile oder Ketten gespannt, und ich nutze gelegentlich meine Arme zur Hilfe. Zum Glück sind die Bedingungen gut, und für meine trainierten Beine stellt dies keine allzu große Herausforderung dar. Die Landschaft ist atemberaubend. Obwohl es warm ist, weht in den höheren Lagen ein angenehmer Wind. Weiter unten finde ich zum Glück schattige Abschnitte.
Der Aufstieg auf den 2415 Meter hohen Pass Bocchetta delle Oche und der anschließende Abstieg fühlen sich heute genauso anstrengend an wie an den vorherigen Tagen.
In dem Dorf Piamprato treffe ich wieder auf die Schweizer Wandergruppe, und wir gönnen uns gemeinsam ein Bier. Es ist erfrischend und eines der besten Biere meines Lebens. Das Bier erinnert mich an den den Tag wo ich mir Hitzefrei gab , als es vielleicht sogar noch köstlicher war. Christoph scheint mein Problem mit der Ferse zu können, es ist Fersensporn. Da es Sonntag ist, ist das Dorf Piamprato gut besucht. Und auch am Berg, treffe ich auf zwei junge Italienerinnen und sehe in der Ferne eine Gruppe von Wanderern. Ich verabschiede mich zum letzten Mal von den Schweizern Claudia, Christoph und Florian. Mein Weg führt mich weiter nach Ronco Canavese. Es gibt Wanderwege parallel zur Straße, aber ich folge der Straße in der Hoffnung, einen Geldautomaten zu finden.
Ronco Canavese bietet alles, was ich brauche: Geschäfte, glücklicherweise einen Geldautomaten, Restaurants und eine Touristeninformation, die sonntags sogar bis 18 Uhr geöffnet ist! Leider erreiche ich unter der im Reiseführer angegebenen Telefonnummer für die Posta Tappa niemanden. Die Touristeninformation teilt mir jedoch mit, dass das Hotel spezielle Preise für GTA-Wanderer anbietet. Ich bezahle 44 EUR statt 65 EUR und auch das Abendessen kostet nur schlanke 15 EUR für zwei leckere Gänge. Obwohl ich etwas traurig bin, dass die Schweizer nicht mehr da sind, war heute eine wundervolle Wanderung mit einem köstlichen Abschluss.
Bisher gelaufende Kilometer : 2.587 km
Bisher überwundene Höhe: 107.423 Meter
34 % – geschafft Heute 2 Etappe nach Nizza gelaufen. Insgesamt 17 von 50 Etappen Etappen bewältigt.
Fotos :
Höchster Punkt:
Karte bis Piamprato:
Maximale Höhe: 2394 m
Minimale Höhe: 1079 m
Gesamtanstieg: 1386 m
Gesamtabstieg: -902 m
Karte ab Piamprato:
Maximale Höhe: 1566 m
Minimale Höhe: 956 m
Gesamtanstieg: 25 m
Gesamtabstieg: -634 m
Heute gelaufen:
23,3 km in 8 Stunden und 56 Minuten dabei 1411 Meter Höhe Überwunden.
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