Freitag, 20.09.2024 Bourg-St-Pierre

Der erste Urlaubstag ist da, und die Vorfreude auf den GR20 steigt. Nachdem ich gestern meinen Rucksack für die Korsika-Überquerung gepackt habe, mache ich mich heute zunächst auf den Weg zum Sankt-Bernhard-Pass. Bevor es über Korsika geht, wartet ein Zwischenstopp mit meiner Pilgergruppe.

Anreise:
Ich behaupte immer wieder, wie klein die Schweiz ist, aber mein heutiges Ziel ist ziemlich abgelegen und tatsächlich sechs Stunden entfernt. Nur einen Katzensprung von Italien entfernt liegt es auf über 2400 Metern Höhe. Trotz sechsmaligen Umsteigens bin ich natürlich pünktlich angekommen. Morgen werden wir hier oben im Hospiz übernachten. Ich hatte noch ein paar Dinge bezüglich des Abendessens klären müssen, damit auch die Veganer und Vegetarier etwas Passendes zu essen bekommen.

Wanderung:
Nachdem sich die Sache mit dem Abendessen schnell geklärt hat, bin ich beruhigt, dass für alle etwas dabei sein wird. Anschließend bin ich zu einer tollen Wanderung ins Ferrettal aufgebrochen.
Bedingungen:
Die Bedingungen sind gut, nur der Wind ist an manchen Stellen recht heftig. Ich musste meine Jacke, Mütze und Handschuhe ständig an- und ausziehen. Von dem Wintereinbruch von vorletzter Woche ist nichts mehr übrig. Meine ursprünglich für Sonntag geplante anspruchsvolle Wanderung mit meinem Wanderfreund Jürg zum 2949 Meter hohen Pointe de Drone habe ich zwar auf eine leichtere getauscht, aber heute bin ich nur knapp 200 Meter tiefer unterwegs und habe den Berg immer wieder im Blick. Es gibt weder Schnee noch Eis, dafür es absolut Trocken, die Bedingungen könnten kaum besser sein. Wenn das Wetter hält, könnten wir es am Sonntag doch noch an diese Herausforderung wagen.
Die heutige Wanderung führte über markierte Wege durch alpines Gelände. Ich passierte Steine, schmale, teils ausgesetzte Pfade und Steinschlagwarnungen. Oben am Col des Chevaux machte ich einen kurzen Abstecher zum Pointe des Lacerandes mit seiner Maria-Statue. Zurück auf dem markierten Weg ging es durch eine wunderschöne, karge Berglandschaft hinunter zum Col du Bastillon und weiter ins Ferrettal. Die vergletscherten Bergwände waren einfach atemberaubend.