Datum: 29.09.2024

Startzeit: 09:00 Uhr

Wetterbedingungen: sonnig, später wechselnd bewölkt

Heute stand eine grüne, einfache Etappe auf dem Programm. Besonders beeindruckend war der See Lac de Nino, der wie ein kleiner Juwel inmitten der Bergwelt lag – ein weiteres Highlight unter vielen auf dem GR20. Das Frühstücksbuffet war reichhaltig, sodass ich erst recht spät in den Tag startete; doch das stellte kein Problem dar. Der Trail bot heute erneut die Möglichkeit, auszusteigen. Einige Wanderer nutzten das, einige hatten keine Zeit mehr, andere empfanden die Herausforderung als zu hart. Es wird immer leerer auf dem Weg.

Heute Abend hörte ich, dass zwei meiner abendlichen Begleiter, Stan und Tino, ebenfalls darüber nachdenken, übermorgen aufzuhören. Tino ist mittlerweile allein unterwegs, da seine Begleiterin Asina eine Doppel-Etappe absolviert hat. Auch seine Ausrüstung hat gelitten – die Isomatte und der Trekkingstock sind kaputtgegangen. Beide überlegen, nach der achten Etappe aufzuhören. Für mich steht jedoch fest: Die neun Etappen des GR20 Nord werde ich auf jeden Fall durchziehen. Die sieben Etappen des südlichen GR20 danach möchte ich vom Wetter abhängig machen, auch wenn es mit den geschlossenen Hütten sicherlich kein Zuckerschlecken werden wird.

Der Weg bis zum See war heute besonders belebt – viele Einheimische waren unterwegs. In den Hütten herrschte eine spürbare Aufbruchstimmung, denn alle schließen am 3. Oktober, und die meisten Mietzelte sind bereits abgebaut. Da ich heute einer der letzten Wanderer bin, muss ich in der Refuge übernachten, was sich aufgrund der kalten Nacht, trotz eines laut schnarchenden Nachbarn, als willkommene Erfahrung herausstellte.

Es war eine einfache und entspannte Etappe. Ich gönnte mir zahlreiche Pausen, genoss die frische Luft und die wärmenden Sonnenstrahlen und kam fast ausgeruht am Ziel an. Es fühlte sich an wie ein Pausentag inmitten der beeindruckenden Natur, der mir neue Energie für die bevorstehenden Abenteuer schenkte. Es war nicht nur eine der einfachsten und weniger spektakulären Etappen, sondern dank des Wetters und der schönen Landschaft auch einer der schönsten Tage auf dem GR20 und meines Lebens.