Heute habe ich zwar weniger Höhenmeter überwunden, aber die Wanderung war deutlich anspruchsvoller. Je näher ich dem Gippel kam, desto häufiger musste ich meine Hände zu Hilfe nehmen. Spätestens beim Bergrettungssteig musste ich meine Stöcke in den Rucksack verstauen, da sie an vielen Stellen nur noch im Weg waren. Genau diese Herausforderung liebe ich an den Bergen – ein bisschen Kraxelei, Felsen und schwierige Passagen, die durch Seile oder Metallstifte entschärft wurden. Die Wegspur war immer klar erkennbar, und nur an wenigen Stellen, an denen das Gelände extrem unwegsam wurde, gab es Markierungen.

Es war genau das Wandern, was ich liebe. Es war schweißtreibend, aber ein wunderschönes Bergerlebnis. Nach einer Nacht auf dem Campingplatz und einer weiteren Nacht auf dem Fußboden im Notraum einer Hütte freue ich mich nun auf ein richtiges Bett. Nach drei Tagen mit dreimal täglich Wurst, Käse, Brot und Schokolade war das warme Essen eindeutig das Beste, was ich jemals in meinem Leben gegessen habe. Die Portionen waren auf jeden Fall riesig.

Im Gasthof Vogelleitner kostet eine Übernachtung inklusive Frühstück nur 35 EUR, und auch die Preise für das Essen passen genau in mein Budget von 50 EUR pro Tag. In dem Ort gibt es außerdem einen Supermarkt, und ich habe 4G-Internet mit einer unbegrenzten SIM-Karte für Europa.

Der heutige Tag war äußerst herausfordernd, aber die bergige Landschaft hat meine gestrige Entscheidung, die Pilgerorte Jakobskreuz und Ziteil auszulassen, bestätigt.

Beiträge zu dem Tag:
Pilgerziele

Gippel

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