150. Tag: Sprachbarrieren, kulinarische Höhepunkte und mehr

Freitag, 15.09.2023

Nebel, Wolken und hin und wieder ein kleines Stück blauen Himmels sowie ein Teil eines Berges sind zu sehen. Es geht auf und dann wieder ab. So ist der GTA. Der Zielort Pialpetta  ist seltsam, wie ein verschlafenes Dorf. Keine Menschen, drei Restaurants, zwei kleine Geschäfte und eine winzige Touristeninformation, die natürlich geschlossen ist. Mit nur drei Worten Italienisch habe ich gestern telefonisch die Unterkunft in der Posta Tappa gebucht. Als ich ankomme, bekomme ich ein Zimmer. Ich frage auf Italienisch nach dem Preis. 70? Wirklich? Ich versuche, in die Posta Tappa zu wechseln, verstehe aber kein Wort. Am Ende winke ich ab und sage OK. Ich habe schon viele Länder bereist, aber italienische Bergdörfer sind sprachlich eine der größten Herausforderungen. Nur bei Taxifahrern in Peking und am Moskauer Bahnhof war es noch schwieriger, sich mit Englisch durchzuschlagen. Beim Abendessen ahne ich, was die Frau mir sagen wollte, als ich einen Zettel mit den Preisen lese. Der Unterschied zwischen Posta Tappa und dem Zimmer beträgt nur 5 EUR und ist wahrscheinlich deutlich schlechter (vielleicht so kalt und schmutzig wie das letzte? – ich weiß es nicht, aber anscheinend sind es nicht 70 EUR, sondern 55 EUR. Ich muss wirklich Italienisch lernen, denke ich.)

Das Abendessen ist wie so oft in Italien ein Spektakel und zieht sich hin. Es sind drei italienische Paare und drei Deutsche, die den GTA schon einmal gewandert sind und jetzt nur für den Urlaub und zum Genießen hier sind. Als Antipasti bekomme ich einen riesigen Teller mit Auberginen, die mit Tomaten und Käse überbacken sind. Danach bin ich schon satt. Es folgt die erste Hauptspeise, eine Cremesuppe, und der zweite Hauptgang, eine der besten Kombinationen, die mir je serviert wurden: Gulasch mit Würstchen und Spinat als Beilage. Es passiert wirklich selten, aber es ist so viel, dass ich nicht alles aufessen kann. Zum Nachtisch gibt es einen Apfelstrudel. Auf Wein wollte ich bei diesem Festmahl nicht verzichten. Leider gab es ein Missverständnis bei der Menge, ich muss unbedingt das Wort „ein Viertel“ auf Italienisch lernen. Ich bekomme einen halben Liter, und wer mich kennt, weiß, dass ich nichts verschwende. Auch wenn der Tag durch die Wanderung, mein mangelndes Italienisch und das Wetter etwas trüb war, endet er total glücklich und zufrieden, mit einem Schwips, nach einem unglaublichen Essen mit der Bewertung: „Das beste, was ich je gegessen habe.“

44 % – geschafft Heute 1 Etappe nach Nizza gelaufen . Insgesamt 22 von 50 Etappen bewältigt.

Fotos :

Karte:

Gesamtstrecke: 17580 m
Maximale Höhe: 2633 m
Minimale Höhe: 1076 m
Gesamtanstieg: 1114 m
Gesamtabstieg: -1615 m
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