Samstag, 23.09.2023
Heute Morgen bin ich ziemlich genervt, denn ein langer Wandertag steht bevor. Die Selbstversorger-Hütte im Museum in Balziglia war telefonisch nicht erreichbar. Ich habe fünf verschiedene Nummern ausprobiert, seit gestern immer wieder, aber entweder wurde ich falsch verbunden oder es gab einfach keinen Anschluss unter der Nummer. Ich starte spät, erst um 9 Uhr, was eigentlich viel zu spät ist. Ich entscheide mich, eine Abkürzung zu nehmen und nicht den GTA-Wanderweg nach Usseaux zu wählen, sondern stattdessen in den Ort Finestrelle hinunterzugehen und von dort in Laux aus auf den GTA zu stoßen. Zu allem Übel scheint der Wanderweg nach unten nicht mehr existent zu sein, also muss ich die Straße nehmen. Erst gegen 12 Uhr erreiche ich Laux, und das Wanderschild zeigt mir weitere 7 Stunden bis zum Ziel an. Heute gibt es wirklich keinen Raum für Zeitverlust.

Ursprünglich hatte ich geplant, es ab Susa etwas gemütlicher anzugehen, aber die Unterkünfte in Usseaux sind mir zu teuer. Ich habe sogar darüber nachgedacht, noch eine Nacht im letzten Hotel zu verbringen und das beeindruckende Fort zu besichtigen, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis passt irgendwie nicht. Leider halte ich die Chance, in Balziglia im Museum zu übernachten, für gering – wahrscheinlich ist es geschlossen. Gedanklich bereite ich mich auf eine kalte Nacht im Freien vor.

Je höher ich komme, desto entspannter werde ich. Ich genieße den wunderschönen Blick auf das Fort – es ist wirklich riesig – und mein daneben sehe ich mein Hotel von gestern. Wirklich glücklich bin ich erst, wenn ich den höchsten Punkt den über 2700 Meter hohen Colle del’albergian erreiche. Die Bergluft erfüllt mich mit wahrer Freude. Die Aussicht von hier oben ist schlichtweg atemberaubend, insbesondere die rot schimmernde Landschaft mit den majestätischen Bergen im Hintergrund auf der anderen Seite des Passes bietet ein unvergessliches Schauspiel.

Noch glücklicher bin ich, als ich Balziglia kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreiche und sogar Menschen treffe, die mir den Weg zur Unterkunft zeigen. Diese Unterkunft hat wirklich alles zu bieten: eine voll ausgestattete Küche zum Kochen, einen Ofen und Holz zum Heizen, Warmwasser, eine erfrischende Dusche, Toilettenpapier, Nudeln, Käse, Bier, Wein und sogar frische Laken und Kissenbezüge. Einziger Wermutstropfen ist die Sauberkeit im Badezimmer und das Fehlen von Seife.

Obwohl ich nur eine kurze 15-minütige Pause zum Essen gemacht habe, bin ich überglücklich, diese nicht besonders steile, aber dennoch lange Wanderung geschafft zu haben. Die Aussicht, besonders von ganz oben, war zweifellos atemberaubend und bot eine willkommene Abwechslung zu den bisherigen Wanderungen.

58 % – geschafft Heute 1,33 Etappe nach Nizza gelaufen . Insgesamt 29 von 50 Etappen bewältigt.

Fotos :

Gipfel:

360 Grad Video

Karte:

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Die letzten Kilometer fehlen.