160.Tag: Seen, der Monte Viso immer näher und perfektes Essen
Montag, 25.09.23
Wie üblich ist es morgens kalt. Pünktlich um 9 Uhr starte ich meine Wanderung auf dem GTA von Chigo di Prali nach Villanova. Der erste Teil führt mich über eine Skipiste, und am Ende des Sessellifts beginnt eine beeindruckende 13-Seen-Wanderung, die als eine der schönsten in der Region gilt und normalerweise dank des Sessellifts leicht zu erreichen ist. Doch heute freue ich mich über die geschlossene Liftanlage, da ich so oben keine anderen Menschen antreffe, außer den drei Bauarbeitern am Bivacco 13 Laghi, das leider nicht wirklich benutzbar aussieht. Ich schaffe es, zumindest zwei der 13 Seen zu erkunden und dann dem GTA in eine andere Richtung folge.
Ich genieße das spätsommerliche Wetter in vollen Zügen. Der Himmel ist wolkenlos, und nur auf dem höchsten Punkt weht ein sanfter Wind. Es ist angenehm warm, weshalb ich gerne in den Bergen verweile. Heute steht nicht nur einfaches Auf- und Absteigen an, sondern ich verbringe einige Stunden auf über 2000 Metern, mit verschiedenen Auf- und Abstiegen. Die alpine Landschaft ist schlichtweg atemberaubend. Auf der anderen Seite des höchsten Punktes dem 2457 Meter hohem Colle Giulian erwartet mich die Aussicht auf die italienische Tiefebene und den imposanten Monteviso, einen der markantesten Berge der Alpen, den ich noch nie zuvor aus dieser Nähe gesehen habe. Bevor ich den Abstieg antrete, bemerke ich bereits, dass es an meinem Ziel früh schattig und kalt wird, daher komme ich später an als geplant. Die Wirtin der Trattoria villanova di Rivoira Antonella hatte sich bereits Sorgen gemacht und versucht, mich anzurufen, aber ich hatte keinen Empfang.
Obwohl die Sprachbarriere eine Herausforderung darstellt, verstehe ich das Wichtigste. Die Dusche ist kalt, aber warmes Duschen ist im Restaurant für drei Euro möglich. Ich entscheide mich, die Kälte zu ertragen, um keine Memme zu sein. Das Abendessen wird bereits ab sieben Uhr serviert, und die Halbpension kostet 40 Euro.
Meine Sorge, dass das Essen bei diesem Preis nicht gut sein könnte, erweist sich zum Glück als unbegründet. Obwohl ich bereits viele Tage in Italien verbracht habe, ist dies das erste Mal auf dieser Reise, dass ich Spaghetti Bolognese esse, das ich schon als Kind für das Nationalgericht Italiens gehalten habe. Danach genieße ich ein köstliches Gulasch mit Beilagen wie grünen Bohnen und gebratenen Paprika, gefolgt von Weichkäse und Alpkäse. Ungewöhnlich für mich, aber ich kann leider nicht alles aufessen. Der Nachtisch ist ebenso unwiderstehlich, obwohl ich bereits satt bin. Ich esse ihn auf. Es ist einfach zu viel, aber es könnte nicht besser sein, insbesondere das Gulasch. Ich liebe dieses Gericht und kann es auch selbst gut zubereiten, aber hier ist es ein wahrer Genuss. Das Prädikat „das Beste, was ich je gegessen habe“ trifft zweifellos auf das gesamte Abendessen zu. So geht einer der schönsten und glücklichsten Tage meiner Reise mit vollem Magen zu Ende.
64 % – geschafft Heute 1 Etappe nach Nizza gelaufen . Insgesamt 32 von 50 Etappen bewältigt.
Fotos :
Höchster Punkt:
Karte:
Maximale Höhe: 2379 m
Minimale Höhe: 1164 m
Gesamtanstieg: 1277 m
Gesamtabstieg: -1526 m
Hallo Gregor
Ich verfolge deine Wanderung ab und an, bewundere deinen Mut (Arbeit und Einkommen hinter dich zu lassen), deinen Ehrgeiz (alleine so lange unterwegs zu sein) und deinen Mut (dich den Naturgewalten zu stellen).
Es ist auf alle Fälle spannend deine Beiträge zu lesen und deine Fotos zu geniessen.
Für die letzte Etappe wünsch ich dir weiterhin viel Glück, pass auch dich auf und bleib gesund.
Lgmichi