Heute verlasse ich die Dolomiten und mache mich auf den Weg hinunter ins Tal in den Ort Klausen. Ich habe ein Zimmer in der kleinen Pension Troglerhof gefunden, in der ich die Tür nur für mich schließen kann. Nach mehr als einer Woche (Tag 91) bekomme ich endlich wieder etwas Privatsphäre. Die Strecke führt mich etwa 500 Höhenmeter hinab, das ist das tiefste Tal, in dem ich mich seit langer Zeit befinde. Das letzte Mal, dass ich unter 1000 Meter über dem Meeresspiegel war, ist fast drei Wochen her (Tag 78). Die Hitze hier unten ist erdrückend, und ich frage mich, wie ich jemals einen Sommer im Tal überstehen soll.

Die Wanderung selbst ist recht einfach, bietet aber trotzdem spektakuläre Aussichten auf die Dolomiten. Leider ist der Gipfel Außerraschötz aufgrund einer Seilbahn überfüllt, weshalb ich auf den kurzen Aufstieg verzichte. Immerhin treffe ich während meiner Wanderung nur wenige andere Wanderer. Die Schönheit und das Spektakel der Dolomiten werden mir in Erinnerung bleiben, doch ich kann nicht umhin, auch die überfüllten und teuren Aspekte zu erwähnen. Besonders bleiben mir auch die orientierungslosen Wanderer in Erinnerung, die die mehr auf ihre Handys als auf den Himmel vertrauen wie am 98. Tag, sowie die Jogger, die Angst vor Bären haben.

Am späten Abend zieht wie jeden Tag ein Gewitter auf, und ich lasse den beeindruckenden Tag Revue passieren. Ich bin gespannt, was mich in den Sarntaler Alpen erwartet.

Gipfel:

360 Grad Video

Fotos:

Karte:

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